Hell Gette: Welcome to Hell

12.11.23 – 31.12.23

Eröffnung: 12.11.2023, 11 Uhr

In ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung präsentiert Hell Gette jüngst entstandene Malereien und Ölkreidezeichnungen, die auf der Dramaturgie und Ästhetik eines fiktiven Computerspiels basieren. Die Arbeiten sind im Rahmen eines einjährigen Auslandsaufenthalts der Künstlerin in New York 2022/23 entstanden und beziehen sich lose auf Homers Odyssee – wobei insbesondere die psychologischen Prozesse und mentalen Zustände des Odysseus in Fokus stehen.

Dr. Gregor Jansen, Direktor der Kunsthalle Düsseldorf, schreibt im in Vorbereitung befindlichen Katalog zur Ausstellung:

„[…] Was einfach schön in klassischer Manier der Plein-air Studien zuerst in Aquarell ausgeführt wird, sind Sichtungen, erste Diagnosen, die Hell Gette auf Reisen macht. Darauf basierend baut sie sich eine neue Landschaft unter Einbezug des analogen wie auch digitalen Vokabulars. Als Bewunderin des „Bad Painting“ dirigiert Gette dem schlechten Geschmack die später sichtbaren Obertöne. Der Begriff „Bad Painting“ stammt von Marcia Tucker, die ihn 1978 für eine Ausstellung mit figurativer Malerei nutzte. Einer Malerei, die sich (wie die Musik des Punk) von der bisher gekannten deutlich unterschied: Sie ist gleichzeitig witzig und skandalös in ihrer zynischen Weltsicht und der gnadenlosen Verachtung der Konventionen der Kunst – eine Kritik an der Malerei mit den Mitteln der Malerei.

Gette nutzt diverse Photoshop Tools, bewusst grobe „Cut-Outs“, um eine Trash-Treasure Ästhetik zu erzielen und Büttner, Kippenberger, Oehlen gleich, dem Humor Zugang zu verschaffen. Des Weiteren kommen Computerspiel Logik von ineinander verlinkten Bildern oder die Ego Shooter Perspektive ins Bild, letztlich sind pastos gemalte Emoji Icons eingebaut, um das künstlich Aufgesetzte der Emojis zu adaptieren und sie wie Sticker zu nutzen. Die Weiterbearbeitung auf dem Computer dient somit nicht nur der Entwurfsskizze für den Übertrag ins Ölgemälde, sondern um das digitale Vokabular zu erhalten, den Computer als (mit)malenden Partner zu nutzen. Hyper-Malerei!

[…] Bei Welcome To Hell handelt es sich um „Nervenzusammenbrüche“, also quasi die psychische oder mentale Komponente der Odyssee in Bildern, die Blickperspektive eines genderneutralen Odysseus, denn die Rezipient*in des Bildes ist gleichzeitig auch die Protagonist*in des Spiels. Es handelt sich um die Fortführung des Computerspiels in klassischer Ölmalerei auf Leinwand, therapeutisch gesehen in Behandlung der Nervenzusammenbrüche. Zum ersten Mal werden hier auch Ölkreidezeichnungen gezeigt und in den Bildern verwendet. […]“


Hell Gette wurde 1986 in Kasachstan geboren, ist in Weiden i.d.Opf. aufgewachsen und hat ihr Studium bei Markus Oehlen an der Akademie der Bildenden Künste München im Jahr 2018 mit Auszeichnung abgeschlossen. Für ihren Abschluss wurde ihr der Debütantenpreis verliehen. 2022/23 lebte sie, z.T. gefördert durch ein Stipendium des DAAD, mehrere Monate in New York und Los Angeles. Ihre Arbeiten wurden international in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt.

Laufzeit der Ausstellung: verlängert bis 31.12.2023! Bis 20.12.2023 zu den regulären Öffnungszeiten zugänglich. Am 31.12.2023 exklusiv geöffnet für die Gäste des Silvesterkonzerts BYE BYE 2023

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